Neues Baumurnenfeld mit 24 Bestattungsplätzen in Wißgoldingen - Stand 15. Juli 2020
Es wird eine naturnahe und aufwendungsarme Bestattungsform gesucht
Nachdem in den vergangenen Jahren der Trend immer mehr zu Bestattungsformen geht, die sowohl naturnah als auch für die Hinterbliebenen mit wenig oder keiner Arbeit verbunden sein sollen, hat die Gemeindeverwaltung entsprechend reagiert und auf dem Wißgoldinger Friedhof nun 24 Baumurnenfelder für 24.000 Euro geschaffen.
„Vater dieser ökologischen Bestattungsart ist unser Bauhofleiter Michael Calvin“, freut sich Schultes Michael Rembold. Er hatte sowohl die Idee als auch, nachdem er beim Ortschaftsrat damit auf offene Ohren stieß, die Planung und Ausführung inne. Am 15. Juli 2020 wurden die beiden Säulenhainbuchen im Zuge eines Pressegesprächs der Öffentlichkeit vorgestellt. Um sie herum sind jeweils 12 Röhren entlang der Wurzel in die Erde eingebracht und nehmen in der Summe 19 mal zwei Urnen sowie fünfmal bis zu vier Urnen auf. Nun bedarf es noch einer Änderung der Friedhofssatzung sowie dem Anwachsen des Rasens um den Baum, sodass die Bestattungen dann ab dem kommenden Herbst oder Frühjahr 2021 angeboten werden können. „Wißgoldingen hat damit alles im Angebot: Erdbestattung, Beisetzung in Urnenstelen und nun auch in Baumurnen.“ Ortsvorsteherin Monika Schneider hat in den vergangenen Jahren eine Zunahme der Bestattung in Friedwäldern festgestellt: „Die Menschen suchen leichte Bestattungsformen.“ Dies erlebt auch Carolin Thurner, die das Bezirksamt in Wißgoldingen leitet und Ansprechpartnerin für Beerdigungen ist: „Die Bürger sind oftmals allein, haben keine Angehörigen, die das Grab dann pflegen. Da sind die Baumurnenfelder und die Urnenstelen eine sehr schöne Alternative.“ Die Edelstahlhülsen an den Wurzeln der Säulenhainbuchen haben einen Durchmesser von 300 mm. Jene für zwei Urnen sind 70 mm lang, die die vier Urnen aufnehmen können, 135 mm. Wobei alle Urnen verrottbar sind. „Obenauf sind Messingdeckel, in die auf vier Feldern die Namen der Verstorbenen und Daten eingraviert werden können“, erklärt Bauhofleiter Michael Calvin. Eine anonyme Bestattung ist natürlich auch möglich.